Bayonetta 3 im Test: Diese Hexe bezaubert Action-Fans! (2024)

Actionspiel für Nintendo Switch

Bayonetta 3 im Test: Diese Hexe bezaubert Action-Fans! (1)

"Bayonetta 3" erschien am 28. Oktober 2022 exklusiv für die Nintendo Switch.

Foto: Nintendo

Uhr

Olaf Bleich

Benedikt Plass-Fleßenkämper

Dicke Brille, Revolver an den High Heels und immer einen kessen Spruch auf den Lippen: Hexe Bayonetta feiert nach acht Jahren ihr Comeback. Beherrscht die einstige Action-Queen ihr Handwerk noch? Der Test zu "Bayonetta 3"!

Testfazit

Testnote

1,8

gut

Könnte man aus einem Spiel wie "Bayonetta 3" mit einer leistungsfähigeren Hardware mehr rausholen? Ja, absolut! Doch Platinum Games macht das Beste aus den Möglichkeiten der Switch und serviert der nach Nachschub gierenden Fan-Gemeinde genau den Nachfolger, den sie sich gewünscht hat. "Bayonetta 3" macht dabei wenig anders als die Vorgänger: Die Action ist rasant und verrückt, der Soundtrack donnert poppig laut im Hintergrund und das Kampfsystem bleibt eine Klasse für sich – trotz beschwörbarer Dämonen und ihrer Superkräfte. Einzig die eingestreuten 2D-Schleichmissionen wollen nicht so ganz als Tempowechsel funktionieren. Dennoch ist das Comeback von Segas bezaubernder Hexe überaus gelungen und gehört 2022 zweifellos zu den besten Actionspielen für die Nintendo Switch. Wer die Vorgänger mochte, darf hier bedenkenlos zugreifen!

Pro

  • Herrlich überzeichnete Action
  • Charismatische Charaktere
  • Gelungenes Kampf-Gameplay
  • Gelungene, wenn auch teils arg sensible Steuerung
  • Dämonen vermitteln ein Gefühl von Macht
  • Unterschiedliche Waffensysteme und Hilfsmittel
  • Toller Soundtrack

Kontra

  • Kameraprobleme beim Kontrollieren der Dämonen
  • Gerade im Handheld-Modus sehr unübersichtlich
  • Matschige Texturen und detailreduzierte Hintergründe
  • 2D-Schleichpassagen wollen nicht so recht passen

"Bayonetta 2" erschien vor über acht Jahren exklusiv für die Nintendo Wii U. Danach war es lange still um Segas charismatische Umbra-Hexe. Doch seit dem 28. Oktober 2022 tobt sich die Brillenträgerin wieder aus und lehrt Monstern und Dämonen das Fürchten. Das vom japanischen Studio Platinum Games entwickelte "Bayonetta 3" ist exklusiv für die Nintendo Switch erhältlich und wirft vor allem eine Frage auf: Ist Nintendos Mobil-Konsole überhaupt in der Lage, ein derartiges Action-Feuerwerk ohne allzu große Eingeständnisse abzufeuern?

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Das Multiversum ist in Gefahr

Die Geschichte hinter "Bayonetta 3" ist schnell erzählt: Scherge Singularity und seine Homunculi-Kreaturen drohen, nicht nur die Erde, sondern gleich das gesamte Multiversum in den Abgrund zu stürzen. Das wollen die Superhexen von Platinum Games und ihre Gefährten natürlich verhindern. Die Entwickler verzichten auf eine Zusammenfassung der Geschehnisse bisheriger Teile. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, weil hier vor allem die schrillen Charaktere und die Action im Vordergrund stehen. Kenntnisse über die Figuren sind zwar von Vorteil, jedoch keine Pflicht.

Apropos Besetzung: Zu den Hexen Bayonetta und Jeanne gesellt sich diesmal die blonde Viola. Sie verfügt ebenfalls über magische Fertigkeiten und schwingt gerne das Katana-Schwert. Gemeinsam schlagen sich die Protagonisten durch 14 Story-Kapitel, die unterm Strich eine Spielzeit von etwa 15 bis 18 Stunden bieten. "Bayonetta 3" hat keinen Mehrspielermodus, motiviert aber mit der Option, die eigenen Kombo-Ergebnisse zu verbessern, zu einem zweiten Durchmarsch.

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Wilde, aber handliche Hexen-Action

Spielerisch bleibt "Bayonetta 3" den Vorgängern treu. Sie übernehmen also die namensgebende Hexe, schießen mit Revolvern auf ihre Feinde oder attackieren sie auf kurze Distanz mit Kicks und Schlägen. Das Switch-Spiel besitzt eine sehr intuitive Steuerung, sodass man auch mit wenig Feinmotorik schnell Erfolge erzielt. Zugleich ist das Kampfsystem ausreichend tief und belohnt koordinierte Aktionen. Weichen Sie etwa im perfekten Moment aus, friert das Spiel kurz in der sogenannten Hexenzeit ein, sodass Sie unbeschadet Treffer landen.

Wichtigste Neuerung ist das Heraufbeschwören von Dämonen – etwa Riesenechse Gomorrah oder Schmetterlingsbraut Madame Butterfly. Damit diese die Homunculi verspeisen, muss Bayonetta sie durch einen Tanz beschwichtigen. Blöderweise ist sie daher während des Einsatzes der Kreaturen ungeschützt. Sie müssen also in den chaotischen Gefechten sowohl Bayonetta als auch die Dämonen im Auge behalten. Die Kamera zoomt zwar in diesen Momenten raus, die Übersicht geht inmitten des Kampf-Chaos dennoch schnell verloren.

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Ansonsten bietet "Bayonetta 3" ein gutes Maß an Vielfalt und Inventaroptionen. Verschiedene, ebenfalls auf den Dämonen basierende Waffensysteme bringen Abwechslung in den Kampfalltag. Außerdem lassen sich Heil- und andere Unterstützungsgegenstände mit unterwegs gefundenen Zutaten zusammenbrauen. Die Levels gestalten sich etwas weitläufiger als in den Vorgängern und locken so zu kleinen Erkundungstouren.

Übrigens kontrollieren Sie im Story-Verlauf nicht nur Bayonetta, sondern auch Viola und Jeanne. Mit Viola gibt es keine gravierende Veränderung in der Spielweise – mal abgesehen davon, dass Sie nicht auf die volle Dämonenauswahl zurückgreifen, sondern lediglich ihre Grinsekatze einsetzen. Mit Jeanne dagegen verwandelt sich "Bayonetta 3" in einen 2D-Schleicher. Dieser "Unterbrecher" ist zwar eine nette Idee, passt aber nicht ganz in den Ablauf und zieht den Spielfortschritt eher in die Länge.

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Die Switch am Limit!

Auch "Bayonetta 3" bezieht einen Großteil seiner Faszination aus seiner heillos überzeichneten Action. Wenn die Hexe auf dem Kopf ihres Dämonen Gomorrah an umstürzenden Hochhäusern entlang rutscht und später Yachten als Surfbretter verwendet, dann ist das schon ein Anblick für die Götter.

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Super: Die Wechsel zwischen interaktiven Passagen und Filmen funktionieren absolut reibungslos. Die Action ist aufwendig durchchoreografiert und in ihrer bizarren Verrücktheit absolut sehenswert. Allerdings bemerkt man schnell, dass das Spiel die Nintendo Switch an ihre Grenzen bringt: Kleinere Einbrüche in der Bildrate sind ebenso zu erkennen wie verwaschene Hintergründe, unscharfe Oberflächen und andere Makel. Immerhin entschädigt der knallige Asia-Pop-Soundtrack immer wieder für optische Schwächen.

Release: "Bayonetta 3" erschien am 28. Oktober 2022 exklusiv für Nintendo Switch. Das Spiel hat eine Altersfreigabe ab 16 Jahren und kostet zwischen 50 und 60 Euro.

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